Letzte Woche Montag hat die diesjährige Mitgliederversammlung des Bundesverbandes stattgefunden. Der 14.02.2022 ist zugleich Gründungstag des SmF, welcher sich zum sechsten Mal jährte.

In ihrer Eröffnungsrede ging die Bundesvorsitzende Ayten Kılıçarslan auf das bisherige Engagement der Gründerinnen sowie der Haupt- und Ehrenamtlichen ein und begrüßte die anwesenden Fördermitglieder, die sie als Pioniere im Aufbau muslimischer Wohlfahrt bezeichnete. „Im Jahr 2021 haben wir wieder zahlreiche Projekte gestartet. Wir waren auf regionaler, landes- und bundespolitischer Ebene aktiv, um die muslimische Zivilgesellschaft noch sichtbarer zu machen. Dafür haben wir viel Lob und Anerkennung erhalten, und zwar von der höchsten politischen Ebene, der Bundespolitik. Als Mitglied im Deutschen Frauenrat war es uns wichtig, die Perspektiven unserer Mitglieder und unserer Zielgruppen in den Fokus zu rücken und die für uns wesentlichen Punkte in der Auswertung des Koalitionsvertrags geltend zu machen. Die Themen Altersarmut, Gesundheit, Diskriminierung, Rassismus sowie Gleichstellung, Gleichberechtigung und Würdigung des Engagements insbesondere von migrantisch und muslimisch gelesenen Menschen werden noch immer nicht mit der nötigen Priorität angegangen. Wir wollen die muslimische Wohlfahrt vorantreiben. Und dies wollen wir über die nationalen Grenzen hinweg tun.“

Trotz der Umstände durch die Corona-Pandemie kann der SmF auf ein äußerst erfolgreiches Jahr 2021 zurückblicken. In kürzester Zeit wurden bundesweit mehr als 60 Mitarbeiter*innen beschäftigt. Über das vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) Projekt „Patenschaft-Praxis-Qualifizierung“ (PPQ), welches in zehn Standorten fortgeführt wird, konnten bislang registrierte 6606 Menschen erreicht werden. Das vom Bundesministerium des Innern und für Heimat gefördertes Projekt „Muslimische Spuren in deutscher Heimat“ hat erste Podcast zur deutschen Geschichte und Gegenwart mit muslimischer Perspektive veröffentlicht. In allen Mitgliedsvereinen wurden mehrere Projekte gestartet. Als Reaktion auf den rassistisch-motivierten Anschlag in Hanau am 19. Februar 2020 wurde das Projekt ‚Initiative Haltung zeigen – Vielfalt stärken‘, welches in Berlin umgesetzt wird, initiiert. Auch das Projekt „Frauen stärken Frauen – gegen Radikalisierung (FsF)“, welches von der Bundesbeauftragten für Flüchtlinge und Migration gefördert und in zehn Standorten umgesetzt wird, hatte letztes Jahr seinen Auftakt.

Als erster muslimischer Frauenverband wurde der SmF als Mitglied im Bundesforum Männer, einer Interessensvertretung von Jungen, Männern und Vätern, aufgenommen. Es folgte die Aufnahme als 60. Mitgliedsorganisation im Deutschen Frauenrat, der bundesweit größten politischen Interessensvertretung aktiver Frauenorganisationen.

Das letzte Jahr war zudem geprägt von wertvollen Begegnungen mit Vertreter*innen der Politik. Hierzugehören der Besuch beim Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier in der Villa Hammerschmidt, in Bonn inklusive des Gesprächs über das Engagement von in Deutschland lebenden Muslim*innen. Ein Wiedersehen gab es kurz darauf anlässlich des 60 Jahrestages zum Anwerbeabkommen mit der Türkei. Die Integrationsstaatssekretärin GoncaTürkeli-Dehnert führte ein intensives Gespräch mit den ehren- und hauptamtlich Engagierten und deren Arbeit im Projekt FsF.

Die Standorte Kempten und Freiburg wurden mit dem Integrationspreis ausgezeichnet. Der Standort Neumünster wurde zum Digitalen Knotenpunkt ernannt. Im Rahmen eines Schreib- und Kreativwettbewerbs des Ministeriums für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration des Landes NRW gewannen Teilnehmerinnen der Mädchengruppe der SmF Köln, einen Preis für ihren wichtigen Beitrag zu den Themen Identität, Wertevorstellung, Rassismus sowie der Bedeutung von ehrenamtlichem Engagement.

Nach dem Jahresüberblick von 2021 bekamen die Teilnehmer*innen auch einen Ausblick auf das Jahr 2022, das genauso erfolgreich werden soll, wie das vorherige.

Wir bedanken uns bei unserem Mitgliedsvereinen und unseren Fördermitgliedern für die Unterstützung und Zusammenarbeit. Ebenso bedanken wir uns bei unseren ehren- und hauptamtlich Engagierten, ohne dessen Arbeit die erfolgreiche Durchführung solcher Projekte nicht möglich wäre. Wir freuen uns auf die bevorstehenden Ereignisse und Aktionen im Jahr 2022!