Nach dem schweren Erdbeben der Stärke 7,8 in Teilen Syriens sowie der Türkei, begann in den bundesweiten Standorten des Sozialdienst muslimischer Frauen, die Sammlung von Hilfen für betroffene Gebiete.

Neben diversen zivilgesellschaftlichen Organisationen, die ihre Hilfe in Form von Kleider- und Materialspenden anboten, unterstützten auch die Mitgliedsvereine des SmF die Betroffenen im Erdbebengebiet mit finanziellen Mitteln. Diese konnten aus Aktionen wie Kuchenverkäufe in den Standorten SmF Freiburg e.V. sowie SmF Kempten e.V. ermöglicht werden. Allein im Mitgliedsverein des SmF Freiburg realisierte sich damit eine Spende in Höhe von 25 Tonnen Hilfsgütern, welche vom Verein selbst im Erdbebengebiet verteilt wurde.

In den Ballungsgebieten der Erdbebenregion versorgten lokale und internationale Hilfsorganisationen Menschen, welche die Zeltstädte aufsuchten mit Grundnahrungsmitteln und anderen Hilfsgütern. Allerdings konnten von dieser akuten Nothilfe, Personengruppen aus abgelegenen Gebieten, Bauern mit Tieren, Menschen mit hohem Alter, mit Krankheit oder sonstigen Benachteiligungen nicht profitieren und fanden dadurch nur erschwert Zugang zur Überlebenssicherung.

Die Mitarbeiter:innen aus Freiburg S. Awad, D. Kocatürk und M. Awad, türkisch- und arabischsprachig, reisten auf eigene Kosten in betroffene Gebiete um Adana und halfen vor Ort unter anderem durch freiwilligen Einkauf, Logistikplanung sowie psychologische Betreuung. Durch ihre Präsenz in der Region konnten sie gewährleisten, dass die gesammelten Spendenbeiträge und die dadurch entstandenen Hilfsgüter tatsächlich und besonders in entlegene Gebiete gebracht wurden. Diese Hilfsgüter umfassten Notfallpakete mit Hygieneartikeln, Lebensmitteln sowie Spielsachen welche für vier-Personen-Haushalte zusammengestellt und auf einen Versorgungszeitraum von zwei Monaten berechnet wurden.

Leider konnten die syrischen Gebiete nicht beliefert werden, zu groß sei die Gefahr, nicht mehr ausreisen zu können, so M. Awad, der dafür sorgte, dass syrische Familien in der Türkei dennoch ein Hilfspaket erhielten. M. Awad betont: „Es war wirklich herzergreifend, wie tapfer die Menschen sind. Sie bauen wieder auf, in der Kälte ohne ausreichende Winterkleidung, ohne Zeit zu haben, ihre Verluste zu betrauern, die nahezu jede Familie betreffen. Wir wollen die Spendenbereitschaft aufrechterhalten, die Not und der Bedarf ist zu groß, als das wir jetzt aufgeben, wo die Menschen mit dem Aufbau beschäftigt sind und ihre Arbeit verloren haben oder ihr nicht nachgehen können, da sie umziehen mussten oder verletzte Verwandte pflegen müssen.“

Im folgenden BZ-Talk berichtet Şenay Awad, Vorstandsvorsitzende vom Sozialdienst muslimischer Frauen Freiburg mehr über die Erlebnisse im Erdbebengebiet.
(203) Von Freiburg ins Erdbebengebiet: Zwei Menschen aus Südbaden organisieren Hilfstransporte – YouTube

Am 20.04.2023 findet ein Benefizabend in Freiburg statt, auch eine Crowdfundingkampagne wurde gestartet, um den Opfern dieser Naturkatastrophe weiterhin beistehen zu können.