Der Internationale Mädchentag ist ein von den Vereinten Nationen initiierter Aktionstag, der jährlich am 11. Oktober auf die immer noch bestehenden Diskriminierungen und Benachteiligungen von Mädchen aufmerksam machen soll.
Die Unicef veröffentlichte Zahlen, die nach wie vor besorgen müssen. Einige Beispiele seien hier genannt: Mädchen erhalten nach wie vor eine schlechtere Bildung (rund 34 Millionen Mädchen weltweit erhalten keine Grundschulbildung), Mädchen müssen überproportional im Haushalt helfen (sie leisten bis zu doppelt soviel unbezahlte Care- und Haushaltsarbeit, wie Jungen), Mädchen haben höhere Gesundheitsrisiken (z.B. 70% der Neuinfektionen an HIV im Alter von 10 bis 19 sind weiblich), Mädchen erleben Gewalt (jede Fünfte Frau weltweit hat vor ihrem 18. Lebensjahr sexuelle Gewalt erlebt).
Die Kinderrechtsorganisation Plan International erinnert in diesem Jahr besonders an die Situation von Jugendlichen in Kriegs- und Krisenregionen. Folgen sind der Verlust der Wohnung, Verlust der Bildungsmöglichkeiten, Nahrungsmittelknappheit und sexuelle Gewalt.
In unserer Gesellschaft sind es unter anderem junge Muslim:innen oder muslimisch gelesene Jugendliche die es schwer haben. Während sie sich in der Schule auf gute Leistungen konzentrieren sollten, werden sie als Fachexpert:innen für Religion und Kultur, denen sie vermeintlich zugehören, behandelt. Wenn sie Kinder von Neuzugewanderten sind, dann sind sie Kulturvermittler und Dolmetscher für ihre Eltern. Bei Konflikten wird von ihnen erwartet, dass sie für eine Seite Stellung beziehen. Gleichzeitig werden sie bombardiert mit Informationen in den sozialen Medien.
Diese Überforderung und Unsicherheit ist oft auch ein Boden für radikale Ideologien denen muslimisch gelesene Jugendliche ausgesetzt sind.
Der Sozialdienst muslimischer Frauen setzt sich für junge Frauen und Mädchen unter anderem im Projekt „Frauen stärken Frauen – gegen Radikalisierung“ ein.
In diesem Projekt wird jungen Frauen Raum für die eigene Persönlichkeitsentwicklung gegeben, um sie auch gegen jede Form extremistischer Ideologien zu schützen.
Die besondere kulturelle und emotionale Nähe des Sozialdienst muslimischer Frauen zu unserer Zielgruppe war ausschlaggebend dafür, dass Vertrauen aufgebaut und sichere Orte geschaffen werden konnten, in denen junge Frauen und Mädchen Raum hatten sich selbst zu entdecken, zu entfalten und gegenseitig zu stärken.
Im vergangenen Jahr konnten 3.663 Teilnehmerinnen die Angebote unseres Projektes nutzen.
Einen Bericht über den Verlauf des Projektes von 2021 bis 2023 finden Sie hier.