„Mädchen können kein Mathe. Frauen mit Kopftuch werden unterdrückt. Männer können besser Auto fahren. Erziehung ist die Aufgabe der Frau…“. Das sind doch nur Vorurteile!? Eben nicht! Solche Aussagen fördern Diskriminierung, stören das Zusammenleben in der Gesellschaft und sind Anlass für Ausgrenzung. Unter dem diesjährigen Motto „Break the Bias“ feiern wir Frauen, die diese Denkstrukturen aufbrechen und selbstbewusst ihren eigenen Weg gehen.
Seit mehr als 100 Jahren wird am 08. März auf die Rechte der Frau, die Gleichstellung der Geschlechter und die bestehenden Diskriminierungen aufmerksam gemacht. Vieles hat sich in den letzten Jahren getan, dennoch sind Frauen und Männer in vielen Bereichen noch immer nicht gleichgestellt. Frauen sind weiterhin in höheren Chefetagen weniger präsent. Diskriminierungen von und Gewalt an Frauen sind noch immer verbreitet und stellen die Gesellschaft vor große Herausforderungen. Insbesondere die aktuelle Lage in der Ukraine zeigt uns, dass Frauen und Kinder unter den Konflikten am meisten leiden. Für Frauen und Mädchen ist Krieg und Vertreibung häufig durch Bedrohungen sexualisierter Gewalt begleitet. Unsere Gedanken sind an dem heutigen Tag vor allem bei den Frauen in der Ukraine und in den Krisengebieten weltweit. Ihnen gelten unsere Anteilnahme und Solidarität.
Wir, als Sozialdienst muslimsicher Frauen positionieren uns gegen jegliche Art der Gewalt und Form der Ausbeutung und fordern daher:
Eine Welt, die Unterdrückung nicht zulässt!
Eine Welt, die frei von Klassen, Stereotypen und Diskriminierungen ist!
Eine Welt, in der kulturelle und religiöse Unterschiede gewürdigt werden!
Eine Welt, in der Vielfalt, Gleichberechtigung und Offenheit zum Alltag gehören!
Eine Welt, in der Ungleichheit und Gewalt keinen Platz haben!
Als Wohlfahrtsverein setzen wir uns für die verschiedenen Belange der Frauen ein und leisten einen Beitrag für eine geschlechtergerechte Welt. Wir schließen uns den Forderungen des deutschen Frauenrates an und appellieren an die Politik, alle in Deutschland Zuflucht suchenden Menschen unabhängig von Herkunft, Religion, Geschlecht und Aufenthaltsstatus sofortigen Schutz zu gewähren und den Zugang zu flächendeckenden sowie kostenlosen Angeboten zur psychologischen Beratung zu ermöglichen. Dazu gehören auch gut strukturierte kultursensible Hilfs,- Beratungs,- und Unterstützungsangebote.
Mein Leben. Meine Wahl. Meine Entscheidung.
Unabhängig von der aktuellen Situation, stehen wir weiterhin für die gerechte Verteilung der Sorgearbeit. Die Rollenverständnisse in der Familie und beidseitige Erziehungsverantwortung nimmt eine wichtige Rolle in unserer Elternarbeit, welches auch Bestandteil des Präventionsprojektes „Frauen Stärken Frauen gegen Radikalisierung“ ist. Das bundesweit geförderte Projekt, wird seit August 2021 in zehn Standorten umgesetzt und definiert junge Frauen, Mütter und Väter als wichtige Zielgruppen.
Das FsF-Projekt setzt sich dafür ein, junge Frauen und Mädchen zu ermutigen, selbstbestimmt ihre eigenen Entscheidungen zu treffen und damit ihr Leben selbst zu leiten. Gerade in radikalen Gruppen geben Frauen häufig Stück für Stück die Entscheidungsgewalt über ihr Leben an Männer oder religiöse Leiter ab. Im Namen der Religion hören sie zum Beispiel auf Sport zu treiben, lesen nicht mehr, was sie interessiert, bewegen sich nicht mehr frei und schränken sich auch anderweitig ein. Durch Selbstbewusstsein und persönliche Stärke wird dem vorgebeugt. Denn wer stark ist, lässt sich nicht von anderen bestimmen. Wer stark ist, bestimmt sich selbst. Das Motto der jungen Frauen des FsF Projektes lautet daher: Mein Leben. Meine Wahl. Meine Entscheidung.