SmF-Bundesverband und SmF-Köln veranstalten Iftar im Zeichen von Solidarität und gesellschaftlichem Zusammenhalt

08.03.2025

Am 7. März 2025 luden der SmF-Bundesverband und der SmF-Köln zu einer Iftar-Veranstaltung mit rund 200 geladenen Gästen ein. Die Veranstaltung im Zeichen des Ramadans und des Internationalen Frauentags diente zugleich als Auftakt für drei neue Projekte des SmF-Köln. Gäste aus Politik, Wissenschaft, Kommunen, Gemeinden, Zivilgesellschaft und Ehrenamt kamen zum gemeinsamen Fastenbrechen zusammen.

Ein besonders bewegender Moment war die Teilnahme von Mitgliedern der Familie Genç, die 1993 Opfer eines rassistischen Brandanschlags in Solingen wurde. Ihre Anwesenheit mahnte zur gesamtgesellschaftlichen Verantwortung im Kampf gegen Rassismus und Diskriminierung.

Ein reger Austausch zwischen Vertretungen der Zivilgesellschaft, Mitarbeitenden verschiedener Kommunen und Ämter sowie der Kölner Bevölkerung fand an den Ständen und Tischen statt. Unter den Teilnehmenden waren auch Vertretungen muslimischer Organisationen sowie zahlreicher Kooperationspartner. Besondere Aufmerksamkeit erhielten die Ausstellung des SmF-Bundesverbandes „41-mal Maschallah“, die die Geschichten der Gastarbeiterinnen der ersten und zweiten Generation in den 1960er Jahren beleuchtet, sowie die Ausstellung des Präventionsprojekts „Frauen stärken Frauen“, die zu lebhaften Gesprächen anregte.

Die Vorsitzende des SmF-Köln, Zehra Özdemir, betonte in ihrem Grußwort das Motto des Abends mit einem Zitat des Dichters und Denkers Mevlana Celaleddin Rumi: „Werde die Veränderung, die du in der Welt sehen willst!“ Sie machte auf die Missstände aufmerksam, unter denen Frauen weltweit leiden, und unterstrich die Notwendigkeit, die Stimme für alle Frauen zu erheben. Zudem hob sie gesellschaftliche Herausforderungen wie Rassismus, Klassismus und Sexismus hervor und lud die Anwesenden ein, sich gemeinsam für Veränderungen einzusetzen.

In ihrem Grußwort wies die Landtagsabgeordnete und Sprecherin für Frauen, Gleichstellung und Queerpolitik der Grünen Landtagsfraktion NRW, Ilayda Bostancıeri, auf die Relevanz der Arbeit des Verbands zu gesellschaftspolitischen Themen hin. Mit Blick auf die aktuelle politische Lage in Deutschland sagte sie: „Gerade jetzt ist es besonders wichtig, dass wir als Verbündete für unsere Demokratie zusammenstehen und gemeinsam für eine gerechtere Zukunft kämpfen.“

Der Kölner Bürgermeister, Dr. Heinen, ging in seiner Rede auf die diesjährige Gleichzeitigkeit der Fastenzeiten im Islam und im Christentum ein, die fast zeitgleich begannen. „Die Fastenzeit ist eine Zeit der Besinnung, der Selbstreflexion und der spirituellen Einkehr“, so der Bürgermeister.

Das letzte Grußwort hielt die SmF-Bundesvorsitzende Ayten Kılıçarslan. Sie übermittelte die Botschaft von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier: „Wenn unsere Demokratie ein Frauenproblem hat, dann hat unser Land ein Demokratieproblem.“ Kılıçarslan betonte die Bedeutung der bislang errungenen Frauenrechte und erklärte: „Das Wahlrecht, die Gleichberechtigung, das Recht auf Arbeit und die freie Verfügung über das eigene Einkommen werden von der jungen Generation heute oft als selbstverständlich angesehen. Doch all diese Errungenschaften sind das Ergebnis eines langen Kampfes. Gerade heute ist der Einsatz für Gleichberechtigung wichtiger denn je. Der 8. März ist nicht nur ein Tag des Feierns, sondern auch ein Tag der Solidarität und des Engagements.“

Die neuen Projekte wurden von Emine Demir, Feyza Yetim und Sultan Bayındır vorgestellt. Emine Demir lud insbesondere Frauen dazu ein, ihre Geschichten im Rahmen des Projekts „Reise der Hoffnung“ gemeinsam zu bearbeiten. Sultan Bayındır, die zugleich für Inklusionsfragen im Verband zuständig ist, machte auf die Bedeutung einer inklusiven sowie kultur- und religionssensiblen Pflege aufmerksam und lud Ehrenamtliche ein, an Qualifizierungsmaßnahmen teilzunehmen.

Nach einer Koranrezitation und dem gemeinsamen Fastenbrechen bot das Programm abschließend Gelegenheit zum Networking.