Heute (24.06.2024) wurde das „Zivilgesellschaftliche Lagebild antimuslimische Übergriffe und Diskriminierungen in Deutschland für das Jahr 2023“ (https://rb.gy/01l9tr.) durch die CLAIM-Allianz veröffentlicht.  

Im Zuge der Ausarbeitung des zweiten Lagebildes stammen von 17 Organisationen aus 13 Bundesländern, darunter auch der SmF-Bundesverband. 

Insgesamt wurden 1.926 antimuslimische Vorfälle durch die Organisationen dokumentiert. Dies stellt einen beunruhigenden Anstieg von rund 114 % im Vergleich zum Jahr 2022 dar. Die Vorfälle legen offen, in welchen Bereichen Muslim*innen mit antimuslimischem Rassismus konfrontiert sind. Allein 90 Angriffe auf religiöse Einrichtungen wie Moscheen, Friedhöfe und muslimisch markierte Orte wurden registriert. Weitere Bereiche in denen Muslim*innen antimuslimischen Rassismus erfahren, umfassen laut den erfassten Vorfällen, Bildung, Arbeitsmarkt, die Wohnungssuche, Behörden und andere Institutionen.  

Besonders bemerkenswert ist, dass die Organisationen nach dem terroristischen Angriff der Hamas am 7. Oktober 2023 einen gravierenden Anstieg von antimuslimischen Vorfällen verzeichneten. Besonders alarmierend hierbei ist, dass auch Kinder verbal und körperlich angegriffen wurden. Der Schwerpunkt der dokumentierten Fälle liegt in der Betroffenheit von muslimischen Frauen.  

CLAIM-Allianz gegen Islam- und Muslimfeindlichkeit geht insgesamt von einer gravierenden Dunkelziffer antimuslimischer Vorfälle aus. 

Unsere Bundesvorsitzende Ayten Kılıçarslan bewertet die Situation passend:  

“Antimuslimischer Rassismus spaltet in seiner Wirkung unsere Gesellschaft. Weder das Phänomen noch die daraus resultierenden Diskriminierungen und Anfeindungen wurden in allen Gesellschaftsschichten mit seiner Zerstörungskraft wahrgenommen. Daher dürfen Politik und Zivilgesellschaft es nicht zulassen, dass der Zusammenhalt in der Gesellschaft ins Wanken gerät und Menschen Deutschland den Rücken kehren. Stattdessen müssen wir für eine Gesellschaft einstehen, die offen für Vielfalt, Innovation und Fortschritt ist. Die Betroffenen brauchen Solidarität innerhalb der Gesellschaft und Unterstützung bei Rassismuserfahrungen.” 

Der Sozialdienst muslimischer Frauen e. V. als größter unabhängiger muslimischer Wohlfahrtsverband ist Mitglied bei der CLAIM – Allianz gegen Islam- und Muslimfeindlichkeit. Der SmF-Bundesverband bietet unter anderem ehrenamtlich Beratung und Unterstützung für Betroffene von Rassismus und Diskriminierung an und hat das Ziel, die Antidiskriminierungsberatung nachhaltig auszubauen. 

Link Pressemitteilung CLAIM: https://www.claim-allianz.de/aktuelles/news/pressemitteilung-antimuslimische-uebergriffe-und-diskriminierung-in-deutschland-2023-mehr-als-fuenf-antimuslimische-vorfaelle-pro-tag/