Der Bundestag hat heute über einen Gesetzesentwurf beraten, welcher die Vorgaben der EU-Vereinbarkeitsrichtlinien in deutsches Recht umsetzen soll. Der Deutsche Frauenrat bemängelt, dass die Bundesregierung keine wirksamen Anreize setze, die die Umverteilung von Erwerbs- und Sorgearbeit zwischen Frauen und Männern beschleunigen und damit Frauen auf dem Arbeitsmarkt stärken.
Wir fügen hinzu, dass bei Vereinbarkeitsfragen Männer und Väter noch immer zu wenig Berücksichtigung finden. Wir kritisieren, dass das Thema Vaterschaft im Gesetzesentwurf nicht genügend in den Fokus genommen wird. Viele Väter wollen sich partnerschaftlich einbringen und sehen sich als selbstverständlichen Teil der Familie. Wir fordern, dass Väter bei solchen Maßnahmen direkt adressiert werden, damit Mütter und Väter gleichberechtigt anerkannt sind.
Bereits im Juni 2022 haben wir anlässlich des internationalen Vatertages die Initiative des Bundesforum Männer zur Väterfreistellung unterstützt. Gemeinsam mit 18 Organisationen aus der gleichstellungsorientierten Väterarbeit haben wir einen offenen Brief an Bundesfamilienministerin Lisa Paus veröffentlicht, in dem wir die Bundesregierung unter anderem dazu aufforderten noch in diesem Jahr eine zweiwöchige Vaterschaftsfreistellung mit Lohnausgleich einzuführen.
Lesen Sie hier das Dokument zur Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben für Eltern und pflegende Angehörige
Zur Umsetzung der Vereinbarkeitsrichtlinie (EU) 2019/1158 in deutsches Recht (bundestag.de)
Lesen Sie hier den offenen Brief an Bundesfamilienministerin Lisa Paus
Freistellung nach Geburt zügig umsetzen – Väter dabei offensiv in den Blick nehmen! (19.06.2022)