Ab Oktober 2020 hat der SmF Sindelfingen e.V. drei Kurse angeboten und durchgeführt.
Gefördert wird das Projekt über das BAMF-Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, im Rahmen des Programms MiA (Migrantinnen einfach stark im Alltag). Der Träger dieser Kurse ist der VIJ e.V. – Verein für internationale Jugendarbeit, welcher im Verbund der Diakonie ist.
Ziel dieser Kurse ist es, sozial benachteiligte Frauen in Ihrer Integration zu unterstützen. Den Frauen beim Erwerb der deutschen Sprache helfend zur Seite zu stehen und sie dadurch zu mehr Teilhabe an der Gesellschaft zu animieren.
1.Mit Gesellschaft für die Gemeinschaft, Mütter erlernen Gesellschaftsspiele
Mit regelmäßigen Spielangeboten hat der SmF Sindelfingen e.V. Frauen Gesellschaftsspiele erklärt und ihnen die Spielkultur vermittelt. Somit wurde ermöglicht, dass die Frauen spielend ihre deutschen Sprachkenntnisse ausbauen konnten. Die aufgenommene Spielkultur der deutschen Gesellschaft konnten sie dann an ihre Kinder weitergeben. Des Weiteren festigten sie ihre Mutter-Kind-Beziehung, indem sie das regelmäßige Spielen zu Hause in ihren Alltag eingebunden haben. Zusätzlich unterstützte diese Aktivität die Frauen beim Erwerb der deutschen Sprache. Spiele wie zum Beispiel Uno, Halli Galli Extreme sowie Obstgarten dienten dazu, den Frauen Farben, Tiere, Lebensmittel und Zahlen beizubringen. Außerdem nahmen sie im Spiel, übliche Formulierungen wie „Du bist an der Reihe!“, „“Ich bin dran!“, „Du musst eine Karte ziehen!“ oder „Nicht schummeln!“ in ihren Wortschatz auf. Den Frauen war es wichtig, durch regelmäßiges Wiederholen zu Hause, das Erlernte zu festigen. Ihnen wurde vermittelt, dass sie auch im unterhaltsamen Rahmen Deutsch lernen können. Im Nachgang berichteten alle Frauen, dass sie spielerisch die deutsche Sprache schneller gelernt haben und damit die Sprachförderung ihrer Kinder unterstützen konnten. Dies wiederum stärkte das Selbstbewusstsein der Teilnehmerinnen.
2.Selbst nähen statt kaufen
Zu diesem Kurs haben sich Frauen verschiedenen Alters zusammengefunden. Einige brachten Näherfahrung mit für andere war es das erste Mal vor einer Nähmaschine. Zur Auftaktveranstaltung gab es eine Vorstellungsrunde und eine Art Bestandsaufnahme. Es wurde gemeinsam entschieden eine Wendestofftasche zu nähen wodurch die Frauen in Ihrer Entscheidungsfreiheit gestärkt wurden. Gemeinsam wurde der passende Stoff ausgesucht. Die Beratung und der Einkauf fanden in einer lokal ansässigen Stofffabrik statt. Zum einen wurden dadurch lokale Geschäfte unterstützt und zum anderen wurden die Frauen darauf sensibilisiert, dass nicht nur der Preis eine Rolle spielt, sondern auch die Qualität ausschlaggebend ist. Der Service und die Beratung, der in dem Verkaufsraum der Fabrik geboten wurde, hat die Frauen überzeugt. Sobald der Stoff gekauft wurde, ratterten die Maschinen los und nach einigen Stunden, waren die Umrisse der Taschen zu erkennen. Durch die Teilnahme am Kurs hatten die Teilnehmerinnen eine Möglichkeit, Deutsch, anders in Ihren Alltag zu integrieren. Die im Kurs benutzten Gegenstände wie z.B. Schere, Nadel, Faden sowie verschiedene Farben konnten die Frauen in Ihren alltäglichen Sprachgebrauch übernehmen. Die deutsche Sprache, in kleinerer ungezwungener Runde in Verbindung mit einer Aktivität zu erlernen empfanden die Frauen als deutlich angenehmer. Eine WhatsApp Gruppe wurde gegründet und die Damen nutzten die Gruppe, um Informationen zu teilen. Deutsch nicht nur zu sprechen, sondern auch schreiben zu können bestärkte die Frauen in Ihrer Entscheidung, den Kurs weiterzuführen. Zu Beginn des Kurses wurden einige Frauen von Ihren Männern begleitet, im Laufe des Kurses trauten sich die zuvor begleiteten Frauen, alleine mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum Kurs zu kommen. Der Kurs bestärkte alle Frauen in Ihrem Selbstbewusstsein.
3.Gesprächskreis mit Frauen-Frühstück
Die Frauen kamen bei gemütlicher Frühstücksrunde zusammen und haben sich über das Thema Ernährung ausgetauscht. Es wurde das Ess-Kaufverhalten der Frauen erörtert. Wo kaufen die Teilnehmerinnen Ihre Lebensmittel ein? Ist es ein Discounter, der Bioladen, der Wochenmarkt, oder beim Bauern oder eventuell direkt in der Mühle? Eruiert wurden verschiedene Einkaufsmöglichkeiten in der näheren Umgebung. Jede Teilnehmerin brachte zum Frühstück etwas mit und dann unterhielt man sich darüber, wie gesund, nahrhaft, sättigend oder ungesund das mitgebrachte war. Zudem wurde über Ernährung während einer Diät und über Ernährungsumstellung gesprochen. Den Müttern war es außerdem wichtig, was in die Vesperbox der Kinder kommt. Weiterhin war es ihnen ein Anliegen, wie man Kindern ein ausgewogenes und gesundes Vesper zubereiten kann. Bei all den Treffen konnten die Teilnehmerinnen die deutsche Sprache in Ihren Alltagsgebrauch integrieren. In kleiner Runde fiel es den Frauen leichter deutsch zu sprechen. Durch den Alltagsbezug konnten Sie sich besser mit dem Thema identifizieren und trauten sich mehr das Wort zu ergreifen. Leider konnten wir den Frauen-Frühstücks-Treff Kurs aufgrund des Lockdowns ab November nicht mehr weiterführen.