Deutschlandweit rufen die Mitarbeiter*innen der acht SmF-Standorte ihre über 500 Paten*innen an, die im Projekt PPQ (Patenschaft – Praxis – Qualifizierung) aktiv sind. Das Ziel der Telefonaktion ist, sich jeweils vor Ort über die allgemeine Situation auszutauschen, über Vorbeugungsmaßnahmen der Behörden zu informieren, für Familien Anregungen für die Kinderbetreuung daheim zu geben und sich zu besprechen, wie Informationen an Mentees weitergegeben werden können.
Die Mitarbeiterinnen des SmF Kempten hatten bis zum 3. April bereits mit der Hälfte der 80 Paten*innen Kontakt aufgenommen. Die Anrufaktion wurde dankbar und positiv aufgenommen. Das vorläufige Feedback ist im Folgenden zusammengefasst:
Für alle Altersgruppen ist die aktuelle Situation eine Herausforderung, doch leiden Senioren*innen offensichtlich am meisten darunter. Viele ältere Paten*innen berichten, dass sie sich unsicher und aufgrund der fehlenden sozialen Kontakte auch einsam fühlen. Durch die Ausgangs- und Kontakteinschränkungen sind sie nicht sicher, was behördlich erlaubt ist und was nicht. Viele ziehen sich in ihre Wohnung zurück. Zusätzlich zum Faktor, dass ältere Menschen zur Risikogruppe gehören, trägt auch die Fülle an Nachrichten zur Verunsicherung bei. Senioren*innen in Altersheimen fühlen sich aufgrund bestehender Betretungs- und Besuchsverbote isoliert. Der Austausch über soziale Medien ist in dieser Altersgruppe weniger üblich. Mehrere Paten*innen haben die Angst geäußert, selber am Coronavirus zu sterben oder andere anzustecken.
Familien berichten vor allem über die Herausforderung der Kinderbetreuung zuhause, die Schwierigkeiten beim Homeschooling und die Herausforderung der Eltern, sowohl ihren beruflichen Verpflichtungen nachzukommen als auch den Ansprüchen der Kinder gerecht zu werden. Dies ist vor allem für alleinerziehende Frauen eine starke Belastung. Jugendliche leiden unter den eingeschränkten sozialen Kontakten mit Gleichaltrigen, fühlen sich zuhause zum Teil eingesperrt.
Für uns als SmF Kempten und als PPQ-Standort bedeutet das, dass wir die telefonische Beratung und Betreuung vor Allem für ältere Paten*innen intensivieren werden und wir allen Paten*innen weiterhin beratend zur Seite stehen. Es ist uns wichtig, den Wirkungsbereich von PPQ zu zeigen, indem wir den gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken.
Das Patenschaftsprojekt PPQ wird durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms „Menschen stärken Menschen“ gefördert.