Gewalt gegen Frauen: Zahlen, Forderungen und die Rolle muslimischer Frauenorganisationen

25.11.2025

Gewalt gegen Frauen bleibt eines der drängendsten gesellschaftlichen Probleme in Deutschland. Aktuelle Daten zeigen, dass physische, sexualisierte, digitale und häusliche Gewalt weiterhin zunehmen oder auf hohem Niveau stagnieren. Im Jahr 2024 wurden mehr als 135.000 Frauen Opfer von Partnerschaftsgewalt, über 53.000 Frauen erlebten sexualisierte Gewalt und 308 Frauen verloren ihr Leben durch Gewalttaten.

Viele betroffene Frauen – insbesondere mit Migrationsgeschichte – finden im bestehenden Hilfesystem zu wenige passende oder niedrigschwellige Zugänge. Hier setzen wir als SmF-Bundesverband und muslimische Wohlfahrtsorganisation an: Wir verfügen über langjährige Erfahrung, Zielgruppennähe und Vertrauen in den Communities.

Wir haben mehrfach und in aller Klarheit betont:

Wir sind bereit, Frauenhäuser zu tragen und Frauenberatungsstellen aufzubauen.

Unsere Organisationen sind Teil der Lösung und können Schutzräume schaffen, die inklusiv, kultursensibel und nachhaltig wirken.

Unsere zentralen Forderungen

  1. Bundesweite Gesamtstrategie gegen geschlechtsspezifische Gewalt
    – verbindlich für Bund, Länder und Kommunen.
  2. Ausbau von Schutz- und Beratungsangeboten durch vielfältige Trägerschaften
    – insbesondere dort, wo klassische Strukturen bestimmte Zielgruppen nicht erreichen.
  3. Strukturelle Anerkennung muslimischer Frauenorganisationen als Träger– verlässliche Förderung, transparente Vergabeverfahren, Kapazitätsaufbau.
  4. Konsequente Bekämpfung digitaler Gewalt
    – klare gesetzliche Rahmenbedingungen, niedrigschwellige Meldesysteme, digitale Beratungsangebote.
  5. Frühe und kontinuierliche Prävention
    – verbindlich implementiert in Schule, Jugendhilfe, Elternarbeit und Arbeitswelt.
  6. Aufarbeitung von Femiziden
    – bessere Risikoeinschätzungen, bundesweit einheitliche Definitionen, intensivere Zusammenarbeit der Institutionen

Unser Ziel

Ein Schutzsystem, das alle Frauen erreicht – unabhängig von Herkunft, Religion, Sprache oder Lebensrealität.

Ein System, das Vielfalt nicht als Ausnahme, sondern als Stärke begreift.

Für Interviews, Materialien oder Kooperationen stehen wir allen sensiblen Organisationen gerne zur Verfügung.