Der Sozialdienst muslimischer Frauen (SmF) hat heute, am 26. Juni 2025, erfolgreich an einer bedeutsamen Podiumsdiskussion zum Thema Islamfeindlichkeit im Deutschen Bundestag teilgenommen. Der besorgniserregende Anstieg antimuslimischen Rassismus und dessen weitreichende Auswirkungen auf den gesellschaftlichen Zusammenhalt bereiten dem SmF größte Sorge und erfordern umgehendes Handeln. Das Fachgespräch bot eine wichtige Plattform, um die Erfahrungen und Perspektiven von Muslim*innen in Deutschland in den Fokus zu rücken und gemeinsam mit politischen Vertreter*innen und Expert*innen über konkrete Maßnahmen gegen Islamfeindlichkeit zu beraten.
“Der Sozialdienst muslimischer Frauen e. V. (SmF) beobachtet mit großer Sorge den zunehmenden antimuslimischen Rassismus in unserer Gesellschaft” so Kılıçarslan. Die jüngsten Zahlen des zivilgesellschaftlichen Meldeportals CLAIM und die eigenen Erhebungen des SmF zeigen: Muslimisch gelesene Frauen sind in besonderem Maße von Diskriminierung, Ausgrenzung und Gewalt betroffen.
Erst in diesem Monat hatte Bundesvorsitzende Ayten Kılıçarslan in einem Interview mit dem Radiosender WDR 5 zu erhöhter Wachsamkeit gegenüber Übergriffen auf muslimische Menschen aufgerufen – insbesondere auf kopftuchtragende Frauen. Ihre Religionszugehörigkeit sei bei ihnen besonders sichtbar, was sie häufiger zu Zielscheiben antimuslimischen Rassismus mache. Ihre heutige Teilnahme am Panel im Bundestag unterstreicht die Dringlichkeit dieses Themas.
Ayten Kılıçarslan sprach auf dem Panel und beleuchtete eindringlich die Auswirkungen von Islamfeindlichkeit auf die Sozialarbeit sowie die besondere Betroffenheit von muslimischen Frauen. Dabei verwies sie auf die Onlinebefragung des SmF mit über 400 ehrenamtlich engagierten Pat*innen mit Migrationsbiografie, welche deutlich gemacht hat, dass Diskriminierung und Rassismus Teil ihres Alltags sind:
- Über 80 % der Befragten berichten von Diskriminierung – in Schulen, Behörden oder auf offener Straße.
- Frauen mit Kopftuch sind besonders häufig betroffen – sowohl verbal als auch körperlich.
- Die Folgen reichen von Rückzug über Unsicherheit bis hin zur Resignation.
Sie betonte zudem, dass CLAIM diese Eindrücke bestätigt: Allein 2024 wurden über 3.000 Fälle von antimuslimischem Rassismus dokumentiert – ein alarmierender Höchststand. Betroffene berichten, dass sie sich zunehmend schutzlos fühlen. Kılıçarslans Ausführungen unterstrichen die Notwendigkeit intersektionaler Ansätze im Kampf gegen Diskriminierung.
Die gut besuchte Veranstaltung, an der rund 100 Personen vor Ort und digital teilnahmen, ermöglichte einen tiefgehenden Austausch über dieses hochrelevante gesellschaftliche Thema.