wirKEn – Klimakommunikation im Fokus

29.10.2025

„wirKEn – Wir in Kempten für Nachhaltigkeit und Integration“ ist ein Bildungs- und Begegnungsprojekt des Sozialdienst muslimischer Frauen Kempten. Das Projekt orientiert sich an den 17 Nachhaltigkeitszielen der Agenda 2030 und schafft Räume, in denen Frauen mit und ohne Migrationsgeschichte gemeinsam lernen, sich austauschen und aktiv werden können – für Nachhaltigkeit, gesellschaftlichen Zusammenhalt und Klimaschutz

Worum geht es bei wirKEn? 

Im Projekt beschäftigen wir uns mit Themen wie nachhaltigem Konsum, Gesundheit und Wohlergehen, Mobilität, nachhaltigen Städten und Gemeinden, Klimaschutzmaßnahmen sowie Frieden und sozialer Gerechtigkeit. Dabei stehen nicht abstrakte Fakten im Mittelpunkt, sondern die Frage: 
Wie kann Nachhaltigkeit im Alltag ganz konkret aussehen – hier in Kempten, im eigenen Zuhause, in der eigenen Familie? 

Für wen ist das Angebot gedacht? 

wirKEn richtet sich an Frauen unterschiedlicher Herkunft, Sprache und Lebenssituation. Viele von ihnen begegnen Nachhaltigkeit zunächst nicht über Klima- und Umweltdebatten, sondern über alltägliche Themen wie Ernährung, Einkauf, Gesundheit oder Erziehung. 

Genau hier setzen wir an: 
Wir fördern Empowerment, Bewusstseinsbildung und Teilhabe
Es geht darum zu erkennen: 

  • Was kann ich tun? 
  • Wie hängt der Klimawandel mit meinem Leben zusammen? 
  • Wie können wir gemeinsam Veränderung gestalten – im Großen und im Kleinen? 

Wie kommunizieren wir? – Klimakommunikation, die verbindet 

Unsere Klimakommunikation ist lebensnah, wertschätzend und dialogorientiert
Wir verzichten bewusst auf komplizierte Fachsprache und setzen auf Sprache, die verständlich und alltagsnah ist. 

Statt von „Dekarbonisierung“ zu sprechen, fragen wir: 
„Wie kann ich zuhause Energie sparen?“ 

Statt „nachhaltiger Konsum“ sagen wir: 
„Wie kann ich so einkaufen, dass es der Umwelt und meinem Geldbeutel gut tut?“ 

Ein wichtiger Bestandteil des Projekts sind unsere philosophischen Gesprächsrunden. Dort sprechen wir über Fragen wie: 

  • Was bedeutet ein gutes Leben? 
  • Wie viel ist genug? 
  • Was brauchen wir, um glücklich zu sein? 

Diese Gespräche eröffnen Raum für Werte, Emotionen und persönliche Erfahrungen – etwas, das in klassischer Klimakommunikation oft fehlt. 

Was machen wir konkret? – Lernen durch Erleben 

In unseren Workshops verbinden wir Reflexion und praktisches Tun. Beispiele sind: 

  • Kreativ- und Upcycling-Angebote (z. B. Taschen aus alten Jeans, Samenbomben) 
  • Kooperationen mit lokalen Partner*innen, wie 
  • ZAK (Smoothiebike, Kühlschrank richtig einräumen, Recycling) 
  • Foodsaver (Lebensmittel retten) 
  • Teilnahme an regionalen Nachhaltigkeitsaktionen, z. B. Stadtradeln oder Nachhaltigkeitswoche Allgäu. 

In unserem Modul „Gesundheit und Wohlergehen“ haben wir Yoga, Klangmassagen, Bouldern und Walking ausprobiert – Angebote, die Freude machen und ein ganzheitliches Verständnis von Wohlbefinden fördern. 

Im Modul „Gesunde und nachhaltige Ernährung“ entstand aus gemeinsamen Gesprächen und Rezeptideen ein Kochbuch der Teilnehmerinnen – ein Beispiel dafür, wie Nachhaltigkeit durch Teilhabe und Austausch wächst. 

Kooperation mit der Hochschule Kempten 

Im Rahmen der Lehrveranstaltung „Marktorientierte Tourismusstrategien & -leistungen im Angesicht des Klimawandels“ an der FH Kempten treten wir als Kooperationspartner auf. 
Wir unterstützen die Studierenden bei der Entwicklung einer Klimakommunikationsstrategie, die gesellschaftliche Vielfalt, Empowerment und lokale Perspektiven berücksichtigt. 

Als praxisnahes Team mit umfangreicher Erfahrung in nachhaltiger Bildungsarbeit geben wir Einblicke „aus dem Nähkästchen“: 
Was funktioniert in der Klimakommunikation wirklich? 
Wo liegen Herausforderungen? 
Wie erreicht man Menschen dort, wo sie stehen? 

So verbinden wir Wissenschaft, soziale Praxis und Hands-on-Erfahrungen – und gestalten Klimakommunikation, die wirkt. 

Was wir dabei lernen 

  • Emotionen wirken stärker als Fakten. 
  • Geschichten und praktische Erfahrungen bleiben im Gedächtnis. 
  • Motivation entsteht durch gemeinsames Tun. 
  • Nachhaltigkeit ist auch soziale Arbeit: Sie stärkt Zugehörigkeit, Identität und Selbstwirksamkeit. 

Unser Verständnis von Klimakommunikation 

Klimakommunikation gelingt, wenn sie: 

  • menschlich 
  • dialogisch 
  • respektvoll 
  • und alltagsnah ist. 

Wir sprechen nicht über den Weltuntergang, sondern über das gute Leben
Wir sprechen nicht über Angst, sondern über Möglichkeiten
Und wir schaffen Gemeinschaft, in der Veränderung konkret wird. 

FÖRDERUNG
Das Projekt wird im Rahmen des Bundesprogramms „Gesellschaftlichen Zusammenhalts – Vor Ort. Vernetzt. Verbunden.“ mit Fördermitteln des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat gefördert.